Agiles Lernen erfordert eine Kultur der agilen Führung, denn ohne einen entsprechenden Freiraum und auch eine entsprechende Fehlerkultur ist erfolgreiches agiles Lernen nicht möglich. Allerdings zeigt sich in der Praxis, dass für Führungskräfte diese Umstellung nicht so einfach ist. Der Weg von der „klassischen“ zur „agilen“ Führung gelingt nicht in wenigen Wochen, denn bisher bewährte Verhaltensroutinen müssen verändert werden. Einige Leitlinien agiler Führung werden in einem Beitrag des Magazins tn3 genannt:
- Die Fehler der Mitarbeiter sind gemeinsame Fehler
Es wird heute oft über eine positive Fehlerkultur gesprochen. Kurz zusammengefasst bedeutet das, dass Mitarbeiter für ihre Fehler nicht angeprangert werden sondern man gemeinsam überlegt, wie es zu dem Fehler kam und was man daraus lernen kann. Das bedeutet jedoch weiterhin, dass sich Vorgesetzte bei Auftraggebern vor ihre Mitarbeiter stellen und nicht jede Schuld von sich weisen. - Eine gute Organisation funktioniert auch ohne den Vorgesetzten
Warten alle darauf, dass die Führungskraft aus dem Urlaub kommt, da viele Vorgänge nicht abgeschlossen werden können, ist das für die Führungskraft schmeichelhaft, jedoch nicht sinnvoll, da es Prozesse verlangsamt und letztlich Geld kostet. - Kontrolle ist schlecht – Vertrauen ist besser
Der Wechsel ins Home Office hat gezeigt, wie schwer es für viele Führungskräfte ist, die Kontrolle abzugeben. Dabei stärkt das Vertrauen meist die Motivation und die Produktivität der Mitarbeiter.
Führungskräfte sollten mit dem Thema Agiles Führen nicht alleine gelassen werden. Ein mehrtägiges Training ist ein Anfang, jedoch nicht ausreichend. Ein begleitendes Coaching über einen längeren Zeitraum hinweg sollte auf alle Fälle folgen.